1. Krefeld

Tachomanipulation: Tachomanipulation ein Ende setzen

Tachomanipulation : Tachomanipulation ein Ende setzen

Viel mehr Autoverkäufer haben den Dreh raus, als Käufern und Versicherungen lieb ist: Die Rede ist von Manipulationen am Kilometerzähler von Gebrauchtwagen. Dadurch entsteht Schätzungen zufolge allein in Deutschland jährlich ein Schaden von sechs bis sieben Milliarden Euro.

Diesen kriminellen Machenschaften soll nun mit dem Aufbau einer speziellen bundesweiten Datenbank (FIN) ein Riegel vorgeschoben werden. In ihr würde der tatsächliche Lebenslauf eines Fahrzeuges in Bezug auf seine Kilometerleistung dokumentiert. Wie hilfreich eine derartige Datenbank sein könnte, machen Kfz-Experten immer wieder deutlich. Denn die für eine Tachomanipulation erforderlichen Geräte sind problemlos im Internet zu erwerben. Ebenso leicht ist ihre Handhabung: In Sekundenschnelle machen sie aus einem "Dauerläufer" ein wenig gefahrenes "Rentnerfahrzeug".

Berechnungen zufolge werden die privaten Gebrauchtwagen-Käufer im Schnitt um mehr als 3000 Euro betrogen, weil ihnen ein zurückgedrehter Kilometerzähler eine geringere Laufleistung des betreffenden Fahrzeugs vorgaukelt. Auch Folgekosten in Gestalt von deutlich mehr abgebnutzten und reparaturanfälligen Fahrzeugen schlagen zu Buche, abgesehen von den Sicherheitsrisiken. Die Versicherungen verweisen bei dem Tachobetrug darauf hin, dass sie für Schäden an künstlich verjüngten Autos oft mehr leisten müssen, als dies dem tatsächlichen Wert des Autos entspricht. Dieser Betrug hat somit letztlich auch wieder Einfluss auf die Tarife aller ehrlichen Versicherungsnehmer.

Die Planungen für die Anti-Manipulations-Datenbank laufen bereits und das System, auf dem sie basieren soll, ist denkbar einfach: Jedes Fahrzeug wird über seine Identifizierungsnummer (FIN) in dem Daten-Pool angemeldet. Dieser FIN werden dann möglichst viele Informationen zur Laufleistung zugeordnet, die im Laufe eines Autolebens anfallen. Kfz-Versicherer befürworten die Datenbank, wenn die Details der Ausgestaltung und die datenschutzrechtlichen Regularien geklärt werden. Sie fragen bei jedem Vertragsschluss nach dem jeweiligen Kilometerstand des Fahrzeugs, Prüf- und Überwachungsunternehmen wie TÜV, GTÜ, Werkstätten und Reparaturunternehmen erheben bei ihren Untersuchungen Daten zur Laufleistung und können die realen Kilometerangaben in die Datenbank einspeisen.(Newspress.de/HS)