1. Krefeld

Ruder-Gold in Amsterdam: Triumphfahrt in Weltrekordzeit für Lisa Schmidla

Ruder-Gold in Amsterdam : Triumphfahrt in Weltrekordzeit für Lisa Schmidla

Historischer Moment für den Crefelder Ruder-Club am 30. August 2014 um 15:06 Uhr auf der Bosbaan in Amsterdam. Lisa Schmidla führt den deutschen Frauen Doppelvierer in neuer Weltbestzeit mit 6:06,84 Minuten zum Weltmeistertitel.

Die Verantwortlichen des Crefelder Ruder-Clubs sind begeistert und umjubeln den neuen Star am Krefelder Sporthimmel.

Kristof Wilke mit versöhnlichen Abschluss im Männer Vierer ohne Steuermann, er wird zweiter im B-Finale.

Ein Rennen wie man es immer gerne fahren möchte. Alles hat gepasst, auf den Punkt kann das ganze Können abgerufen werden, Alles geht wie von alleine: "Das Rennen hat so einen Spaß gemacht, das war einfach super, wir hätten noch weiter fahren können, der perfekte Moment", so eine überglückliche Lisa Schmidla wenige Minuten nach der eindrucksvollen Triumphfahrt am Siegersteg.

Dabei gab es für alle Zuschauer erst einmal bange Blicke auf der Tribüne, als der Start um eine viertel Stunde verschoben wurde. Dann aber die Erlösung, dass kein Bootsschaden vorliegt, sondern die FISA nur beschlossen hatte, dass die Favoriten die Innenbahnen bekommen, da wieder seitliche Winde über die Bosbaan wehten.

Gut, dass die mitfavorisierten Chinesinnen direkt die Bahn neben ihnen bekamen, die noch sehr stark eingeschätzten Boote aus Neuseeland und den USA kamen in die Mitte. Mit dem Startschuss legte der deutsche Doppelvierer um Schlagfrau Lisa Schmidla richtig los und hatte bereits zur 500 Meter Marke eine dreiviertel Bootslänge Vorsprung.

Ihre Teamkolleginnen Carina Bär/Heilbronn, Julia Lier/Halle und Annekatrin Thiele/Leipzig unterstützten weiterhin so gut, dass bei 1000 Metern der Vorsprung auf die USA auf über eine Länge angewachsen war. Nach 1000 Metern ging es im Boot der USA und China nochmal richtig los, aber Schmidla hatte da schon freie Sicht auf ihre Gegnerinnen und erhöhte den Vorsprung bis ins Ziel der auf über 1 ½ Bootslängen.

Dahinter kam dann China auf Silber und USA auf Bronze ins Ziel. Auf den Plätzen folgten Australien, Neuseeland und Kanada. Im Ziel dann die Überraschung, neben der Goldmedaille hatte der Vierer auch den bisherigen Weltrekord pulverisiert und von 6:09,38 Minuten auf 6:06,84 Minuten verbessert.

Bei der Siegerehrung war es für Schmidla in ihrer jungen und bisher schon sehr erfolgreichen Kariere ein bewegender Moment. Die junge Athletin hat ihren Traum von einer Medaille Gold-Wirklichkeit eingehaucht und ist ihrem weiteren großen Traum, 2016 in Rio bei Olympia zu rudern einen großen Schritt näher gekommen.

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Alle Strapazen, unzählige Kilometer auf dem Wasser, Wiederholungen im Kraftraum, Stunden auf dem Ruderergometer und die vielen bis an die körperliche Ausbelastung gehenden Tests, in den letzten Jahren, waren bei der Siegerehrung vergessen und der Moment des Sieges bestimmte den Augenblick und die Glücksgefühle.

"Einfach unbeschreiblich, ich bin noch wie in Trance, ich kann das noch gar nicht realisieren, dass es Wirklichkeit ist!" so eine immer noch ungläubig strahlende Schmidla am Anlegesteg, wo sie die Glückwünsche der Teamkollegen und von Bundestrainer Sven Ueck/Berlin entgegen nahm. Bereits in Wartestellung die Presse und das Fernsehen sowie Sponsoren, die natürlich "heiß" auf die neuen Weltmeisterinnen und Weltrekordhalterinnen sind. Wir hoffen, dass Lisa Schmidla in einer ruhigen Minute das Vollbrachte realisiert und sich dann nur noch freuen kann.

Kristof Wilke kam an diesem Tag auch noch zu einem versöhnlichen Abschluss im Männer Vierer ohne Steuermann. In einem deutlich besseren Rennen, als das Halbfinale, kamen sie eine halbe Bootslänge hinter Italien ins Ziel. Es folgte hinter Deutschland Serbien, Russland, Rumänien und die Ukraine.

"Ich bin schon sehr enttäuscht, wie die WM für uns gelaufen ist, wir haben uns im Training sehr rein gehangen und wollten ins Finale. Aber so richtig wollte es einfach nicht klappen, vielleicht fehlt uns einfach als Mannschaft auch noch die nötige Erfahrung" versucht sich Wilke mit einer Erklärung für das WM Ergebnis.