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ANALYSE: KFC wieder vor Neuanfang

ANALYSE : KFC wieder vor Neuanfang

Nach der Niederlage gegen den Wuppertaler SV hat der KFC Uerdingen praktisch keine Chance mehr auf den Aufstieg. Der Verein steht mal wieder vor einem Neuanfang



Am kommenden Samstag vor 30 Jahren gewann Bayer Uerdingen sein Europapokalrückspiel gegen Dynamo Dresden mit 7:3. Das "Wunder von Uerdingen" war geboren, ein Highlight der Vereinsgeschichte. Denn damit zog man nach der Hinspiel-Pleite sensationell in das Halbfinale des Pokals der Pokalsieger ein.
Am vergangenen Samstag wollte das aktuelle Team dafür sorgen, dass der Verein nach Jahren der Misserfolge wieder einen erfolgreichen Weg bestreitet. Nach dem Aufstieg in die Regionalliga sollte bestmöglich der direkte Durchmarsch in Liga drei folgen. Sogar von der Zweiten Fußball-Bundesliga wurde zwischenzeitlich geträumt. Doch nach der verdienten 0:2 Niederlage gegen den Oberliga-Tabellenführer aus Wuppertal und zehn Punkten Rückstand bleibt für die Blau-Roten mal wieder nur eine bittere Erkenntnis zurück: Die Ansprüche waren mal wieder höher als es die eigene Qualität zulässt.

Nach einer gelungenen ersten Halbzeit, in der der Großteil der 4515 Zuschauer noch Hoffnung auf einen KFC-Sieg hatte, präsentierte sich das vom Trio Riege/Gotsche/Döpper betreute Team in Durchgang zwei ziemlich uninspiriert. Von Aufbäumen und "Rache" für das Hinspiel-Debakel keine Spur. Und das gegen eine Truppe, die zwar als Spitzenreiter die Oberliga-Tabelle anführt, aber mit diesem Team und dieser Spielweise arge Probleme in der Regionalliga haben dürfte.

Und genau dort sah man sich beim KFC ja schon vor Beginn des ersten Saisonspiels. Auch der, mal wieder chaotische, Trainerrauswurf brachte keine Besserung. Ein Nachfolger steht auch noch nicht fest. Es ist Aufgabe des Vorstandes nicht nur die Planungen für die nächste Saison anzustoßen, sondern auch die eigenen Handlungen aus der Vergangenheit zu hinterfragen.

WSV wird wohl nicht einbrechen

Denn wenn der WSV nicht noch einbricht und der KFC die restlichen Partien allesamt gewinnt, was beides so wahrscheinlich ist wie ein Meteoriteneinschlag in der Grotenburg, dann folgen (trotz einer Partie weniger als der WSV) nur noch 14 Freundschaftsspiele, ehe man einen Neuangriff auf den Aufstieg angehen kann. Es würde für den Charakter der Spieler sprechen (Pagano: "Wir hören ja jetzt nicht auf Fußball zu spielen"), wenn sie die Saison bestmöglich beenden.
Den ersten Beweis dafür können sie am kommenden Sonntag in der Auswärtspartie beim SC Kapellen-Erft liefern. Anpfiff ist um 15 Uhr.