Kempen: Neue Unterkunft wird am Schmeddersweg gebaut : Nächste Woche werden über hundert Flüchtlinge erwartet
Kempen Am Schmeddersweg in Kempen, auf dem Festplatz zwischen Sporthotel und Reithalle, soll eine neue Flüchtlingsunterkunft gebaut werden. Das hat der Stadtrat am Dienstagabend, 28. Juni, beschlossen.
"Wir stehen jetzt unter massivem Zeitdruck, einen neuen Standort zu bestimmen", mit diesen Worten machte Dezernent Michael Klee den Ratsmitgliedern die Dringlichkeit der Abstimmung deutlich. Schon in der kommenden Woche, zwischen dem 4. und 7. Juli, werden 110 neue Flüchtlinge in Kempen erwartet, in der Woche darauf soll noch einmal die gleiche Anzahl eintreffen. Die Neuankömmlinge werden in den bestehenden Wohnheimen am Hütterweg und in der neu eingerichteten Unterkunft an der Peter-Jakob-Busch-Straße untergebracht. Michael Klee: "Aber damit sind unsere Kapazitäten nahezu erschöpft." Bis Ende September erwartet die Stadt Kempen Zuweisungen von insgesamt 300 Flüchtlingen, bis Ende des Jahres könnten noch mehrere hundert hinzukommen.
Der Stadtrat beschloss am Dienstag, eine neue Unterkunft auf dem Festplatz am Schmeddersweg zu errichten, in der maximal 250 Menschen wohnen können. Zwei Gegenstimmen kamen aus der FDP-Ratsfraktion. Jörg Boves gab zu bedenken: "An diesem Standort werden die Flüchtlinge nie zur Ruhe kommen. Es gibt sehr viel Unruhe durch Veranstaltungen wie Karneval, Reiterfeste und das aqua sol, das in unmittelbarer Nachbarschaft liegt."
Wie genau die neue Unterkunft aussehen soll, wird in den kommenden Wochen festgelegt. Bürgermeister Volker Rübo geht von einem Gebäude in Leichtbauweise aus: "Es geht um eine kurzfristige Realisierung, deshalb werden wir an einer Leichtbauweise nicht vorbeikommen. Sonst müssen wir in Turnhallen ausweichen."
Auf die Frage eines Bürgers, wo denn die Flüchtlinge wohnen sollen, wenn sie dauerhaft in Kempen bleiben, antwortete Volker Rübo: "Das sind Fragen, auf die wir letztlich noch keine Antworten haben." In Kempen fehlten Grundstücke, um öffentlich geförderten Wohnungsbau zu realisieren.
Trotz der Leichtbauweise soll die neue Unterkunft am Schmeddersweg nach Aussage von Michael Klee eine "gute Aufenthaltsqualität" haben, weil damit zu rechnen sei, dass die Flüchtlinge dort längere Zeit verbringen werden, bevor sie in Wohnungen umziehen können.
