1. Krefeld

Strahlenbelastung in Halle leicht erhöht: Unfall bei Siempelkamp Nukleartechnik: Stadt war nicht infomiert

Strahlenbelastung in Halle leicht erhöht : Unfall bei Siempelkamp Nukleartechnik: Stadt war nicht infomiert

Der glimpflich verlaufene Unfall bei Siempelkamp Nukleartechnik wirft Fragen nach den Notfallplänen des Unternehmens auf. Die Firma hatte umgehend die Bezirksregierung informiert. Eine Meldung an Feuerwehr, Stadtverwaltung und Polizei unterblieb.

Die Grünen erwarten "die unverzügliche und umfassende Aufklärung über den Schadensfall, der sich am Freitag auf dem Gelände der Firma Siempelkamp ereignet hat". Die Partei hat heute einen Dringlichkeitsantrag für die morgige Ratssitzung eingebracht.

In der Schmelzanlage "Carla" hatte Freitag Vormittag eine Verpuffung eine Druckwelle ausgelöst. Diese hatte eine Glasfassade nach außen gedrüückt.

In der Halle wurden nach Auskunft der Bezirksregierung um das Zwei- bis Dreifache erhöhte Strahlenwerte gemessen. Sie liegen bei 120 Nanosivert pro Stunde. Die Kontaminationen (leicht radioaktive Verunreinigungen) müssen nun beseitigt werden. Die Ursache des Unfalls ist noch nicht klar.

"Natürlich wollen wir genau wissen, was warum geschehen ist", so die umweltpolitische Sprecherin der Grünen, Ratsfrau Anja Cäsar. Noch wichtiger aber sei die Frage, wie verlässlich die Aussage des Unternehmens sei, dass zu keinem Zeitpunkt gesundheitliche Gefahren für Bevölkerung und Mitarbeiter bestanden hätten.

"Dringender Erklärung bedarf darüber hinaus aber auch die Tatsache, dass offenbar zwar die Bezirksregierung über den Unfall informiert worden ist, die Firmenleitung es aber wohl für überflüssig hielt, die unmittelbar Betroffenen hier in Krefeld in Kenntnis zu setzen", so Cäsar abschließend.

Auch die SPD-Fraktion der Bezirksvertretung Nord beantragte für die kommende Sitzung des Gremiujms einen Sachstandsbericht. Ziel des Antrags sei es, "Ängste und Sorgen der angrenzenden Bewohnerschaft ernst zu nehmen und den zuständigen Stellen die Gelegenheit zu geben, umfassend die Bevölkerung zu informieren", sagt Bezirksvorsteherin und SPD-Ratsfrau Gisela Klaer.

Bi der Krefelder Feuerwehr, die nach dem Unfall nicht sofort informiert worden war, ist man irritiert: "Möglicherweise werden wir da noch einmal das Gespräch mit dem Betreiber suchen", sagte Feuerwehr-Sprecher Kai Günther gegenüber dem WDR.

Bei der Stadt wundert man sich, warum die Verwaltung nicht zumindest durch die Bezirksregierung benachrichtigt wurde.

Rolf Hischegger, Vorsitzender des Bürgervereins Inrath drängt darauf, dass eine Anwohnerveranstaltung durchgeführt wird, in der das Unternehmen die Sicherheitsstandards der Anlagen Carla und Gerta darstellt und seine Störfallpläne erläutert.

(StadtSpiegel)