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Hafenausbau: Stopp für Transterminal

Hafenausbau : Stopp für Transterminal

Das Eisenbahnbundesamt will den Bau des Transterminals im Krefelder Hafen doch nicht mit den fest eingeplanten 35 Millionen Euro fördern - trotz Gutachten, die für das Großprojekt sprechen. Der Hafen hat die Arbeiten gestoppt und prüft rechtliche Schritte.

Im kommenden Jahr sollten eigentlich die Bauarbeiten in Linn beginnen: Der Krefelder Hafen (zu 51 Prozent im Besitz der Stadt) plant seit Jahren den Bau eines Terminals, in dem Container in Windeseile von Zügen auf Lkw umgeladen werden können - und umgekehrt.

Für die Realisierung des 50-Millionen-Projekts "Transterminal" ist eine 35-Mio-Euro-Förderung des Eisenbahnbundesamtes (EBA) nötig. Jetzt teilt das Amt völlig überraschend mit, dass kein Geld nach Krefeld fließen wird. Begründung: Ein neues Gutachten sehe erst ab 2022 Bedarf für den neuen Umschlagplatz. Gutachten der Hafengesellschaft brachten bislang völlig andere Ergebnisse.


Der Aufsichtsrat der Hafen Krefeld GmbH hat daraufhin gestern, die Arbeiten am Projekt Transterminal vorerst eingestellt. Rechtliche Schritte gegen den Bescheid werden geprüft. Ein Wegfall des Projekts wäre ein herber Schlag für den Standort Krefeld.


"Wir können die neue Position so nicht nachvollziehen und befinden uns in Erläuterungsgesprächen mit dem EBA. Jetzt benötigen wir zunächst schnellstmöglich Einblick in das zitierte Gutachten und den abschließenden Bescheid des EBA, um den Inhalt zu analysieren und die nächsten Schritte festzulegen", erklärt Hafen-Geschäftsführer Sascha Odermatt das weitere Vorgehen des Rheinhafens.

Kurzfristig soll ein Anhörungsverfahren mit der Möglichkeit zur Stellungnahme durch den Rheinhafen Krefeld beim Eisenbahn Bundesamt stattfinden. Von diesem Verfahren werden weitere Erkenntnisse zum Inhalt des Gutachtens erwartet.


In der Krefelder Politik regt sich der Verdacht, dass hinter der Entscheidung Interessen des Duisburger Hafen (zu 2/3 in Landesbesitz) stehen.

(StadtSpiegel)