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Siempelkamp baut Werk in China

Siempelkamp baut Werk in China

Der Krefelder Gusstechnik-Spezialist Siempelkamp expandiert nach China: In der früheren deutschen Kolonie Qingdao errichten die Inrather eine Fabrik für den boomenden südostasiatischen Markt. Doch „der Kopf der Firma“ bleibt weiter in Krefeld.

Qingdao in der Provinz Provinz Shandong gilt als deutscheste Stadt Südostasiens: Eine protestantische Kirche, Bahnhof, Brauerei, diverse Villen und der ehemalige Gouverneurspalast atmen noch den Geist der Kaiserzeit. Von 1897 bis November 1914 war das damalige Tsingtau deutsche Kolonie.

Und jetzt sind die Deutschen wieder da - aber nicht als Kolonisatoren, sondern als Handelspartner. Der Krefelder Gusstechnik-Spezialist Siempelkamp baut gerade ein Werk in der Hafenstadt. Auch VW und Bayer sind vor Ort. Ein Großteil der für 2015 geplanten 17 Millionen-Investitionen für neue Siempelkamp-Standorte fließen nach China. Die Fabrik liegt im neuen Deutsch-Chinesischen Ökopark Qingdao, einem Leuchtturmprojekt beider Länder.

„Die neue Fabrik ist nur sieben Kilometer vom Hafen entfernt“, sagt Dr. Hans Fechner, Sprecher der Siempelkamp-Geschäftsführung. Beim Transport von Großgussteilen fällt so der bisherige Weg durch Mittelmeer und Suezkanal weg. Bei chinesischen Geschäftspartnern sei zudem die Neigung zu beobachten, im Zweifel einheimische Produkte zu bevorzugen, die auch in der Landeswährung Renminbi bezahlt werden. Genau dies könne Siempelkamp jetzt bieten.

Für Dr. Fechner ist die Verlagerung von Produktion in prosperierende Märkte eine logische Entwicklung.

Gleichzeitig unterstreicht er die Bedeutung der Krefelder Zentrale: „Der Kopf der Firma bleibt am Niederrhein“. Hier entstehen die Innovationen, mit denen die Krefelder ihren Know-How-Vorsprung im Schwermaschinenbau halten und sich gegen Mitbewerber behaupten - ein Entscheidender Vorteil auch gegen südostasiatische Firmen, die einfach nur Produkte zu kopieren versuchen.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)