1. Krefeld

Schüler im Nachtzug nach Peking

Schüler im Nachtzug nach Peking

Schüleraustausch mit Fernost: 20 Schüler mehrerer Gymnasien aus Krefeld haben eine Schule im chinesischen Hangzhou besucht. Junge Chinesen kam zur Gegenvisite. Beide Gruppen staunten.

Hangzhou und Krefeld haben etwas gemeinsam. Sie gelten als vergleichsweise „kleinere“ Großstädte. Die chinesische Metropole kommt dabei allerdings immerhin auf acht Millionen Einwohner. Für die jungen Krefelder Gymnasiasten, die allesamt seit drei Jahren Chinesisch lernen, war der Besuch in Hangzhou der Höhepunkt ihrer Schulzeit.

Im jährlichen Wechsel übernimmt eine Krefelder Schule die Gastgeberschaft für den Austausch, der auf eine Initiative der Gesellschaft für deutsch-chinesische Freundschaft Krefeld zurückgeht. In diesem Jahr ist es das Gymnasium Horkesgath. Die Lehrerinnen Franziska Holzhauer-Pansa und Tina Normann begleiteten die Gruppe. Die 16 und 17-jährigen Krefelder waren beeindruckt von der Leistungsorientierung der jungen Chinesen und dem Kontrast aus Handy- und Laptopzeitalter und jahrhundertealter Tradition.

An der Schule herrscht Uniform-Pflicht - die deutschen Gäste waren davon ausgenommen. Einige Abendkurse enden dort erst um 22 Uhr. „Die Krefelder haben sich total gut integriert“, sagen die Lehrerinnen, die selbst in den Wochen zuvor die wichtigsten Sätze auf Chinesisch paukten. Die Lehrerinnen gaben in Fernost auch Deutschstunden für chinesische Schüler. Besonders eindrucksvoll sei dann die Fahrt mit dem Nachtzug nach Peking und der Besuch von Shanghai gewesen (28 Mio Einwohner). Als gewöhnungsbedürftig erwiesen sich die Verkehrsregeln, bei denen die Vorfahrt am ehesten vom Preis des jeweiligen Autos abhänge.

Beim Besuch der Chinesen war das Staunen ebenfalls groß: Die Gäste beeindruckte selbst Ende Februar das viele Grün in der Seidenstadt (das ausgiebig fotografiert wurde) und die Abwesenheit von Smog. Begeistert gingen sie auf Shoppingtour. Speziell die Qualität deutscher Messer wird im Reich der Mitte hoch gelobt. Für die schönsten Erinnerungen sorgte eine Fackelführung im Duisburger Landschaftspark Nord.

Die Schüler knüpften Kontakte: Einige Krefelder denken schon über ein Studium in China nach. Nächstes Jahr geht die Partnerschaft natürlich weiter. Dann übernimmt das Ricarda-Huch-Gymnasium die Gastgeberschaft für die jungen Chinesen.

(StadtSpiegel)