1. Krefeld

Durchsuchungen nach Brandstiftung in Haus Verberg: Razzia im Krefelder Bauamt: Kassierte städtischer Mitarbeiter Schmiergeld?

Durchsuchungen nach Brandstiftung in Haus Verberg : Razzia im Krefelder Bauamt: Kassierte städtischer Mitarbeiter Schmiergeld?

Nach dem ungeklärten Brand von Haus Verberg hat die Staatsanwaltschaft das Krefelder Bauamt durchsucht. Ein städtischer Mitarbeiter, der selbst zeitweise Besitzer des Hauses war, steht unter Korruptionsverdacht.

Polizei und Staatsanwaltschaft sind Dienstag Früh vor dem Krefelder Fachbereich Bauordnung an der Parkstraqße erschienen. Sie wiesen einen richterlichen Durchsuchungsbeschluss vor und filzten die Behörde. Die Staatsanwaltschaft beschlagnahmte Unterlagen, die mit der geplanten Bebauung des Haus-Verberg-Geländes zu tun haben.

Rückblick: Im einer Novembernacht 2014 brannte die leer stehende ehemalige Gaststätte Haus Verberg aus ungeklärten Gründen ab. Praktischerweise gab es passende Pläne für eine Neubebauung des Grundstücks an der Moerser Landstraße 60. Das war für viele Beobachter damals schon verdächtig.

Auch bei der Staatsanwaltschaft Krefeld wollte man nicht an einen Zufall glauben. Bei den Ermittlungen ergab sich der Verdacht, dass das Feuer gezielt gelegt worden war, damit die Grundlage für die Neubebauung des dazugehörigen Grundstücks geschaffen werden konnte.

Es gerieten aber nicht nur Privatleute ins Visier der Ermittler, sondern auch ein Mitarbeiter des Krefelder Bauamts. Nach Informationen der RP hatte der Mann das Gebäude gekauft und dann an einen Investor weiterverkauft.

Nach Angaben von der Staatsanwaltschaft "haben sich im Zuge der bisherigen Ermittlungen zureichende tatsächliche Anhaltspunkte für einen Korruptionsverdacht gegen einen Mitarbeiter der Stadtverwaltung Krefeld ergeben".

Der Verdacht der Staatsanwaltschaft: Zumindest ein städtischer Mitarbeiter ließ sich schmieren, um die schnelle Neubebauung zu ermöglichen. Ob Verfahren gegen weitere städtische Bedienstete eingeleitet werden, will die Staatsanwaltschaft nach Auswertung der sichergestellten Unterlagen entscheiden.

Gleichzeitig mit der Razzia im Bauamt wurden zwei Privatwohnungen und ein Geschäftssitz durchsucht.

Zu den Vorwürfen will sich die Stadt inhaltlich nicht äußern, da es sich um ein laufendes Ermittlungsverfahren handelt. Der Fall ist rätselhaft, da für das Haus offenbar bereits eine Abbruchgenehmigung vorlag.

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(StadtSpiegel)