Krefeld : Prügelei im Standesamt: Polizei beendet Trauung
Krefeld Nach heftigen Auseinandersetzungen unter 60 Gästen einer Hochzeit musste ein Großaufgebot der Polizei einschreiten und die Zeremonie abbrechen. Offenbar war ein Fluch der Auslöser des Streits.
Es sollte der schönste Tag im Leben des jungen Brautpaars werden. Viele Verwandte und Freunde waren heute Früh ins Krefelder Standesamt am Dionysiusplatz eingeladen. Doch dort ist die Zahl der Sitzplätze naturgemäß begrenzt.
An der Frage, auf welchem der knappen Sitze die Brautmutter Platz nehmen dürfe, entzündete sich eine Auseinandersetzung. Direkter Auslöser des Streits soll dann ein gemurmelter Fluch gegen die Brautmutter gewesen sein. Daraufhin gingen zwei Besucher erst mit Beleidigungen, dann mit Fäusten aufeinander los.
Verwandte aus den betroffenen Großfamilien mischten sich ein und unterstützten "ihre" jeweilige Seite. Binnen Sekunden entwickelte sich ein Knäuel aus aufeinander einprügelnden Hochzeitgästen.
Frauen zogen ihre Stöckelschuhe aus, stürzten sich in das Gewühl und unterstützten ihre Männe bei der Prügelei.
Die Standesbeamten versuchten das in ihren Augen sehr sympathische Brautpaar zu schützen alarmierten die Polizei. Bei der Auseinandersetzung wurde auch das Mobiliar im Standesamt in Mitleidenschaft gezogen. Eine Glasvitrine ging zu Bruch.
Auf dem Dionysiusplatz ging der lautstarke Streit um die Familienehre dann weiter. Erste Polizistinnen, die am Ort eintrafen, sahen sich nicht in der Lage, den Streit zu beenden. Sie riefen Verstärkung.
Die Polizei musste schließlich mit 15(!) Streifenwagen und mehreren Motorradpolizisten anrücken, um die Lage zu beruhigen - das gelang 20 mit Schlagstöcken bewaffneten Polizisten erst unter Einsatz von Pfefferspray.
Die beiden Hauptakteure wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen, die anderen erhielten Platzverweise.
Die Polizei ermittelt nun wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung.
Die Trauung wurde abgebrochen. Die Stadt macht auf Anfrage des Stadt Spiegel keine näheren Angaben zum Geschehen und verweist auf die Polizei.
Für die Sachschäden muss nun das Brautpaar aufkommen.
