1. Krefeld

Polit-Zwist: Vermeulen bittet Meyer um Verzeihung

Polit-Zwist: Vermeulen bittet Meyer um Verzeihung

Im Krefelder Wahlkampf kam es zur ersten Entgleisung - gefolgt von öffentlicher Empörung.

Das deutlichste Anzeichen, dass ein Wahlkampf in Fahrt kommt, sind persönliche Angriffe auf den Konkurrenten. Dies scheint nun im Krefelder OB-Wahlkampf der Fall zu werden. „Ich möchte mich bei Herrn Meyer öffentlich in aller Form für einige meiner Äußerungen entschuldigen“, bekennt CDU-Kandidat Peter Vermeulen offenherzig. Bei einer Diskussionsrunde mit SPD-Kandidat Frank Meyer hatte sich Vermeulen in einer Weise geäußert, die den Eindruck entstehen ließ, er wolle Meyer Ehe- und Kinderlosigkeit vorwerfen und an der Qualität von dessen akademischer Ausbildung zweifeln. „Es ist uns total unverständlich, welcher Teufel Herrn Vermeulen geritten hat, sich derart herablassend über einen Mitbewerber zu äußern“, spitzte danach Grünen-Sprecher Günter Föller das Thema zu. Erschrocken über das öffentliche Kopfschütteln griff Vermeulen gleich zum Telefon, rief Frank Meyer an und stellte klar: Er habe keinesfalls Menschen ohne Kinder herabqualifizieren wollen: „Das ist nicht meine Meinung und nicht mein Stil“.

Meyer reagierte kühl: „Ich habe die Entschuldigung selbstverständlich zur Kenntnis genommen.“ Angenommen hat er sie offenbar nicht. Denn sie wirkte auf Meyer nicht wirklich überzeugend. Grund: Zum einen habe sich Vermeulen erst nach öffentlicher Empörung entschuldigt, zum anderen seine Behauptung nicht zurückgenommen, er habe keinen echten akademischen Abschluss. Meyer vergrätzt: „Das ist unwahr“. Er verfüge über einen veritablen Master-Abschluss der Universität Duisburg-Essen.

Nun wandte sich Meyer seinerseits an die Öffentlichkeit, da er in dem persönlichen Konflikt einen tiefer liegenden politischen Dissens vermutet: „In unserem Gespräch wurde deutlich, dass es zwischen uns erheblich unterschiedliche Auffassungen darüber gibt, wie in unserer Gesellschaft der Begriff Familie zu verstehen ist.“ Will sagen: Vermeulen vertrete ein eher traditionelles Familienbild, er selber hingegen ein pluralistisches. Wo wir denn doch wieder bei der Politik wären, die in diesem Wahlkampf ja auch eigentlich die Hauptrolle spielen soll.

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Wähler, die sich über das Hick-Hack ärgern, sollten den Blick auf den Nachbarkreis Viersen werfen. Dort gibt es keine Attacken, weil die Volkspartei SPD für die Landratswahl erst gar keinen Kandidaten aufstellte. Die Alternative zum übermächtigen CDU-Kandidaten muss dort die kleine FDP stellen. Da geht es den Krefelder Wählern doch noch blendend.

(StadtSpiegel)