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Astronomen freuen sich auf "Schwarze Sonne": Krefeld und die Finsternis

Astronomen freuen sich auf "Schwarze Sonne" : Krefeld und die Finsternis

Achtung: Schutzbrille besorgen! Denn am Freitag eröffnet sich am Himmel ein spektakuläres Schauspiel: Ab 9.30 Uhr schiebt sich der Mond vor die Sonne. Um 10.38 Uhr wird er fast 80 der Sonnenscheibe verdecken.

Wie bereitet sich Krefeld auf das Ereignis vor?

Dr. Wolfgang Verbeek und Uwe Linder hegen konträre Hoffnungen:

Der Hobby-Astronom Verbeek hofft am Freitag auf wolkenlosen Himmel. "Wir Krefelder Sternfreunde werden am Freitag mit vier Teleskopen auf dem Sprödentalplatz stehen", lädt Verbeek alle Bürger zum Kommen ein, "jeder kann einen unmittelbaren Blick auf die schwarze Sonne werfen." Dichte Wolken am Himmel würden den Blick empfindlich trüben.

Uwe Linder hingegen kämen dichte Wolken gelegen. Denn der Geschäftsführer der Stromsparte bei den Krefelder Stadtwerken fürchtet für Freitag um die sichere Energieversorgung: "Wenn die Sonne wegbleibt, bricht die Solarstromerzeugung ein". Die großen Stromlieferanten müssen dann den Verlust mit Energie aus Kohlekraftwerken ausgleichen. Das verlangt präzise Abstimmungen und genaue Berechnungen; vor allem am Ende der Sonnenfinsternis, wenn die deutschen Solaranlagen plötzlich wieder hochfahren. Deshalb würde ein bewölkter Himmel Linder das Geschäft erleichtern. Der Unterschied zwischen Sonnenfinsternis und Sonnenschein fiele nicht so krass aus.

Neugierig dürfen alle Bürger sein. Bei der letzten Sonnenfinsternis in Krefeld waren die Straßen gesäumt von Menschen, die wie angewurzelt gen Himmel starrten. So dürfte es auch diesmal sein. Schließlich steht die nächste Sonnenfinsternis erst wieder im Jahre 2026 an. Aber Achtung: unbedingt eine spezielle Schutzbrille aufsetzen, die es für kleines Geld beim Optiker gibt. Dr. Verbeek warnt: "Der berühmte Astronom Galileo Galilei war am Ende seines Lebens blind, weil er ungeschützt durch sein Fernrohr schaute."

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(StadtSpiegel)