1. Krefeld

Hilfsprojekt: Kreative Hilfe für HIV-Infizierte

Hilfsprojekt : Kreative Hilfe für HIV-Infizierte

Am Montag wurde zum 27. Mal der Welt-Aidstag begangen. Die Geschichte von Oliver und Kerstin Prothmann, die ein Hilfsprojekt in Nepal betreuen, zeigt, wie akut das Thema immer noch ist.

Für Touristen, die die Natur lieben und leidenschaftlich gerne ihre Fähigkeiten im Gebirge unter Beweis stellen, ist es ein Paradies. Für die vielen Frauen, die in dem mehrstöckigen Haus in der Hauptstadt untergebracht sind, ist es jeden Tag ein Spießrutenlauf: Die Rede ist von Kathmandu, der Hauptstadt Nepals.

Dort sind seit einigen Wochen Kerstin und Oliver Prothmann aus Forstwald unterwegs. Doch eben nicht, um auf dem Dach der Welt (40 Prozent des Landes liegen über 3000 Meter) die Ausblicke bei ausgiebigen Wanderungen zu genießen, sondern um eben jenen Frauen zu helfen. Denn sie sind mit dem HIV-Virus infiziert - und damit Aussätzige in der Gesellschaft. "Mein Sohn und seine Frau haben in dem Haus in Kathmandu ein Projekt eingerichtet, mit dem sich die Frauen Geld für ihren Lebensunterhalt verdienen können", so Roswitha Prothmann, die Mutter von Oliver.

Er, Präsident des Bundesverbands für Onlinehandel und die Diplom Psychologin wollten sich eine Auszeit nehmen, aber dabei gleichzeitig etwas Sinnvolles tun. Die HIV-Infizierten stellen in Kathmandu nun aus alten Reissäcken modische Umhängetaschen her, die auf dem Markt verkauft werden, um ihr Leben zu finanzieren.

Doch das ist oft schwieriger als gedacht. HIV infizierte Frauen haben in Nepal keine Rechte, sie leben in ständiger Angst. Sobald die Ansteckung im Umfeld bekannt wird, werden die Frauen verstoßen oder geächtet.

Momentan ist das Ehepaar zu einem Haus für Blinde mitten in den Bergen unterwegs, weswegen sie schlecht zu erreichen sind. Allerdings versuchen sie so oft wie möglich ihren Reiseblog (prothmann.net) zu aktualisieren. "Sie bleiben noch für einige Wochen. Aber wenn das Projekt dauerhaft weiterlaufen soll, wird dort auch in Zukunft finanzielle Unterstützung gebraucht", so Roswitha Prothmann.

(StadtSpiegel)