Kleine Forscher ganz groß
Krefeld Händeringend sucht die deutsche Wirtschaft Ingenieure und Techniker. Doch ausgerechnet die naturwissenschaftlichen Fächer sind bei den Schülern nicht beliebt. Der Wettbewerb "Jugend forscht" aber beweist, dass dieser Befund nicht die ganze Wahrheit ist.
Sophie, Celina und Laura reiben die Badezimmerfliesen tüchtig mit Seife ein. "Wir wollen Badreiniger auf ihre Reinigungskraft testen", lachen die Zwölf- und 13-Jährigen vergnügt. Dazu müssen die Fliesen schön befleckt sein.
Die Schülerinnen des Krefelder MSM-Gymnasiums haben sich mit ihrem Test bei "Schüler experimentieren" gemeldet, dem Junior-Wettbewerb von "Jugend forscht.". Und gleich den ersten Preis in der Kategorie "Arbeitswelt" gewonnen.
Am Dienstag stellten sie mit 400 weiteren Teilnehmern vom ganzen linken Niederrhein ihre Arbeit im Krefelder Seidenweberhaus und im Stadttheater vor. Mag sich für die Ohren von Erwachsenen ein solcher Test auch als schlicht anhören, die Lust am Forschen und der Mut zu ungewöhnlichen Fragestellungen sind Voraussetzungen für die Etablierung der sogenannten "MINT"-Fächer an den Schulen; das heißt: Mathematik, Informatik, Naturkunde, Technik.
Auf der Kenntnis dieser Fächer beruhen die Grundlagen unseres Wohlstands. Deshalb unterstützt die Unternehmerschaft Niederrhein seit 20 Jahren den Regionalwettbewerb, der sich zum größten in ganz Deutschland ausgewachsen hat. Mit Erfolg: "Neun von zehn Teilnehmern an Jugend forscht´ nahmen nach der Schulzeit ein Studium im MINT-Bereich auf", schwärmt Ralf Schwartz, Vorsitzender der Unternehmerschaft.
"Und jeder zweite Bundessieger wurde später in der Forschung tätig". Da lässt es aufhorchen, dass das MSM auch im Bereich Geo- und Raumwissenschaften ein Siegerteam stellt. Ebenfalls im Junior-Bereich. Und der ist praxis-orientiert. So mögen sich auch die Erwachsenen fragen: Welcher Badreiniger ist denn nun der beste ? Fragen Sie Sophie, Celina und Laura. Die wissen es.
