1. Krefeld

Kampf gegen die geheimen Stromfresser

Kampf gegen die geheimen Stromfresser

Hunderte Euro im Jahr lassen sich in den Krefelder Haushalten einsparen. Darüber informiert Bedürftige die Caritas kostenlos. Leider läuft das Projekt aus.

Vier Halogen-Lampen mit je 42 Watt hat Familie D. in ihrem Wohnzimmer. „Dafür zahlen Sie 50 Euro im Jahr“, hat Udo Warstat ausgerechnet. Der Fachanleiter Stromspar-Check der Caritas rechnet weiter: „Mit einer LED-Lampe, die wir Ihnen schenken, zahlen Sie nur 4 Euro im Jahr.“

Ein noch größerer Brocken ist Familie D.´s alter Kühlschrank. Satte 622 kWh Strom verbraucht das Schätzchen. „Ein neues Gerät braucht nur 192 kWh“, rechnet Warstat vor, „die Ersparnis beträgt für Sie 144 Euro im Jahr“. Das lässt sich hören. Zumal Warstat noch einen Gutschein über 100 Euro zum Kauf eines modernen Gerätes in der Tasche hat.

Vor drei Jahren hat die Krefelder Caritas die Beratungsstelle für Energiesparen an der Weyerhofstraße aus der Taufe gehoben. Das war möglich, weil das NRW-Umweltministerium Krefeld zur Modellstadt für die Landesaktion „Stromsparcheck“ erhoben hat, zusammen mit Köln, Aachen, Bochum und Dortmund. In diesen Städten werden Haushalte kostenlos beraten, die Sozialhilfe, Hartz IV oder Wohngeld beziehen. Hintergrund: Immer mehr bedürftige Haushalte können ihre Energierechnung nicht mehr bezahlen.

„In drei Jahren haben unsere Energieberater rund 900 Krefelder Haushalte besucht“, weist Warstat eine stolze Liste vor. Zunächst messen die Berater den Stromverbrauch der Geräte und informieren sich über die Nutzungsgewohnheiten, zum Beispiel wie lange am Tag der Fernseher läuft. „Dann erhalten die Leute von uns eine klare Kostenübersicht, an welcher Stelle ihres Haushaltes das Geld verschwindet“, erklärt Warstat. Sie entscheiden selbst, an welcher Schraube sie drehen können. Die Berater helfen dabei. Der Erfolg ist beeindruckend. Aus Udo Warstats Statistik geht hervor, dass der Einspareffekt der beratenden Haushalte insgesamt sogar größer ausfiel, als die Energieberater berechnet hatten. „Manche Menschen, die wir beraten haben, melden sich später wieder bei uns und bedanken sich“, freut sich Warstat über positive Rückmeldungen.

Problem: im September läuft das Landesprojekt aus. Die Verlängerung bis Ende des Jahres ist bereits beantragt. Aber entschieden ist noch nicht. Auch ist derzeit unklar, ob es ein Anschlussprojekt geben wird. Interessierte Haushalte sollten sich also mit einem Beratungstermin beeilen.

(StadtSpiegel)