1. Krefeld

Internationales Workcamp peppt Kita auf

Internationales Workcamp peppt Kita auf

Jugendliche aus Korea, Russland, Spanien und anderen Ländern bringen einen Krefelder Kindergarten auf Vordermann. Und lernen das Leben ohne Eltern.

Leonie ist zarte 22 Jahre alt. Doch selbstbewusst leitet die Pädagogikstudentin zusammen mit der nur wenige Jahre älteren Ivana aus Armenien das internationale „Workcamp“ im städtischen Kindergarten an der Märklinstraße. 14 Jugendliche zwischen 16 und 21 Jahren bauen hier eine Matschanlage für die Kita-Kids und peppen das Außengelände auf. Sie kommen aus Polen, Serbien, Korea, Armenien, Russland, Spanien und Deutschland. „Wir schlafen auf Feldbetten und versorgen uns selbst“, erklärt Leonie stolz. Dazu gehört natürlich auch Kochen und Putzen. Das liegt nicht jedem gleich. „Wir brauchen hier alle viel Geduld miteinander“, lacht die junge Lagerleiterin. Verkehrssprache ist Englisch. Wenn es hakt, müssen eben Hände und Füße zu Hilfe genommen werden.

Dennoch lässt sich das Ergebnis sehen: eine tolle Matschanlage ist entstanden. „So etwas hatten wir hier bisher nicht“, bewundert Kita-Leiterin Sabine Bender den hölzernen Aufbau, „ich freue mich schon auf die Gesichter der Kinder, wenn sie aus den Ferien zurückkommen.“ Auch das Insektenhotel wird die Kinder begeistern. Und endlich strahlt die umlaufende Sicherheitsmauer wieder in frischem Putz.

Fünf Stunden pro Tag sind die Jugendlichen bei der Arbeit. Den Rest der Zeit lernen sie Krefeld kennen. „Sie haben freien Eintritt im Freibad und in den Museen“, erklärt Kathrin Blumenhagen vom Jugendamt.

Zum Einsatz kamen sie über den Bonner Verein IJGD, der sich 1949 zur Förderung der Völkerverständigung gegründet hat. Dieser bietet jedes Jahr gut 100 Workcamps in Deutschland für Jugendliche aus aller Welt an. Ebenso können deutsche Jugendliche über die Organisation zu Workcamps ins Ausland reisen. Der dreiwöchige Aufenthalt in einem deutschen Camp kostet 80 Euro, im Ausland 120 Euro. „Die Interessenten können sich für bestimmte Länder bewerben“, erklärt IJGD-Projektreferentin Nicole Thönnes, „aber auch für bestimmte Projekte wie Küstenschutz, Naturprojekte in den Alpen oder soziale Projekte.“ Spezielle Teenie-Programmangebote eignen sich schon für Jugendliche ab 15 Jahren.

Krefeld hat bereits zum 15. Mal ein IJGD-Camp organisiert. Schließlich profitiert die Stadt davon. Im nächsten Jahr soll ein weiterer Kindergarten „aufgefrischt“ werden.

  • Die Jugendlichen präsentieren stolz das Spendenergebnis.⇥Foto:
    Sammelaktion zu St. Martin : Thomaeum dankt für großzügige Spenden
  • TV-Kabarettist Christian Ehring mit dem Bläserensemble.
    TV-Kabarettist im Benefiz-Konzert : Ehring hat BlechCONTakt
  • Der Krefelder Niklas Wellen nimmt mit
    Niklas Wellen vor Hockey-WM : „Für mich zählt nur der Titel“

Jugendliche, die Spaß an einem solchen Camp haben, können sich beim IJGD informieren: www.ijgd.de

Lagerleiterin Leonie jedenfalls nimmt nicht nur für ihr Studium viel Praxiserfahrung mit, sondern hat auch manch Ungewöhnliches gelernt: „Ich kann jetzt auf armenisch bis 10 zählen und beherrsche die koreanische Verbeugung.“

(StadtSpiegel)