Finanzierung nicht gesichert : Hoffnung fürs Krefelder Tierheim
Krefeld Die morgige Ratssitzung wird spannend: Im nichtöffentlichen Teil entscheidet sich, ob Fundtiere ab Januar weiter im Krefelder Tierheim am Flünnertzdyk 190 oder künftig im Rathaus abgegeben werden. Der Tierschutzverein wird einen Kompromissvorschlag machen.
Das Problem: Stadt und Tierschutzverein liegen in Sachen Tierheim-Finanzierung weit auseinander: Der Betrieb kostet laut Verein 460.000 Euro pro Jahr. Der städtische Zuschuss liegt jedoch lediglich bei 105.000 Euro. Bislang konnte das fehlende Geld durch Eigenmittel des Vereins und Spenden aufgebracht werden.
Das funktioniert aber nicht mehr.
Die im Nothaushalt steckende Stadt bietet nun 200.000 Euro pro Jahr. Für den Verein ist aber auch damit eine auch nur annähernd kostendeckende Arbeit nicht möglich. Morgen wollen die Tierschützer im Rat einen Kompromissvorschlag vorlegen und versuchen, sich mit der Stadt "auf halber Strecke" zu einigen.
Krefeld steht unter Zeitdruck: Der Vertrag mit dem Verein für die Unterbringung von Fundtieren läuft zum Jahresende aus. Die Suche der Stadt nach einem Alternative, führte zu keinem Ergebnis. Rechtlich ist die Kommune jedoch verpflichtet, dafür zu sorgen, dass sich jemand z.B. um entlaufene und ausgesetzte Katzen und Hunde kümmert.
Das Krefelder Tierheim betreibt einen "Rund-um-die-Uhr"-Fahrdienst, um sogenannte Fundtiere einzusammeln. Pro Jahr werden in Krefeld ca. 900 Fundtiere aufgenommen. Am Flünnertzdyk sind regulär sechs Mitarbeiter beschäftigt. Es gibt eine 24-Stunden-Bereitschaft. Zwei Mitarbeiter haben das Heim angesichts der ungewissen Zukunft bereits verlassen.
Auch wenn es zu keiner Einigung kommt, wird der Tierschutzverein weitermachen, betont Vereins-Sprecher Dietmar Beckmann. Das Tierheim könnte dann allerdings nur noch Tiere aufnehmen, die von ihren Haltern selbst gebracht werden.
Update: Bei der Ratssitzung kam es zu keiner Einigung. Die Verwaltung hat im nichtöffentlichen Teil vorgeschlagen, Fundtiere ab 1. Januar im Krefelder Zoo versorgen zu lassen.
