1. Krefeld

Entscheidung fürs Leben

Entscheidung fürs Leben

Ein breites Bündnis will Krefelder Schülern den Übergang ins Berufsleben durch viel Information und Praxisnähe erleichtern. Die Teilnahme an der Aktion ist für alle Schulen verbindlich.

„Alle achten Klassen aller Schulen sind in das Programm aufgenommen“, unterstreicht Wolfgang Streuff von der Bezirksregierung Düsseldorf. Damit werden auch unwillige Schulen angehalten, sich zu beteiligen.

Das Programm heißt „Kein Abschluss ohne Anschluss“. Es soll Jugendlichen helfen, eine geeignete Berufsausbildung oder ein geeignetes Studienfach zu finden.

Wie wichtig eine solche Hilfestellung ist, verdeutlicht Oberbürgermeister Frank Meyer an Beispielen: „Die Zahl der Studienabbrecher ist hoch und viele Ausbildungswünsche konzentrieren sich auf nur wenige Berufe.“

Deshalb lud der Oberbürgermeister alle Einrichtungen, die mit Berufswahl in Verbindung stehen, zum Abschluss einer Kooperationsvereinbarung ins Rathaus ein: Die Agentur für Arbeit war vertreten, die IHK, die Kreishandwerkerschaft, der Unternehmerverband und die Gewerkschaften sowie das Krefelder Schulamt.

Gemeinsam wollen diese Einrichtungen die Schüler über das Berufsleben informieren. „Die Jugendlichen sollen früh mit der Berufswelt in Berührung kommen“, fasst OB Meyer die Bemühungen zusammen, „das erweitert ihren Horizont.“ Denn viele Jugendlichen orientieren sich bei der eigenen Berufswahl vornehmlich an der Lebenswelt der Eltern oder Bekannten.

Deshalb öffnen sich Betriebe für Praktika, weist die Kreishandwerkschaft auf rund 350 Ausbildungsberufe als zukunftsträchtige Alternative zum Studium hin und lockt Petra Pigerl-Radtke von der IHK mit konkreten Zahlen: „Derzeit gibt es noch 700 frei Ausbildungsstellen im Bezirk mittlerer Niederrhein“. Der Fachkräftemangel ist bereits heute Tatsache.

DGB-Chef Ralf Köpke weist übrigens darauf hin, dass in das NRW-weit ausgerufene Programm speziell Krefelder Erfahrungen eingeflossen seien. „Wir hatten hier ein Krefelder Modell entwickelt“, betont Köpke. Dabei wirkten früher schon die verschiedenen Einrichtungen zum Wohle der Schüler zusammen.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)