1. Krefeld

Dr. Oliver Picht ist neuer Chef bei Outokumpu Nirosta: Der neue Mr. Nirosta

Dr. Oliver Picht ist neuer Chef bei Outokumpu Nirosta : Der neue Mr. Nirosta

"Meine Aufgabe ist, aus Outokumpu-Nirosta einen agilen Mittelständler zu machen, der dynamisch am Markt agieren kann", sagt der neue Vorstandsvorsitzende - Chef von 3000 Mitarbeitern an den fünf deutschen Firmen-Standorten.

Gern verwendet er das Bild von Outokumpu als Riesentanker, den er in eine wendige Motoryacht umwandeln will: Seine Devise heißt: Flexibel auf Marktlagen und Kundenwünsche reagieren, und so der Konkurrenz aus Fernost trotzen.

Der neue "Mr. Nirosta" kommt aus der Praxis, ein ausgewiesener Experte für die Edelstahl-Produktion. Aufgewachsen in Süddeutschland, hat Picht zunächst eine Lehre zum Gießereimechaniker absolviert. In Aachen studierte er dann Metallurgie und Werkstofftechnik und promovierte auf dem Gebiet der Stahlherstellung.

Es folgten eine Reihe von Führungspositionen in der Metallindustrie, unter anderem als Werksleiter eines Stahlwerks in Wales. Zuletzt war er für Novelis, den weltweit führende Hersteller von Aluminium-Walzprodukten, tätig. Er verantwortete dort ein Investitionsvolumen von 400 Millionen Euro, unter anderem beim Bau des größten Aluminium-Recycling-Werks der Welt in Sachsen-Anhalt.

Der neue Chef hat bereits alls fünf Standorte (Krefeld, Benrath, Bochum, Dahlerbrück und Dillenburg) besucht und auch schon länger mit dem Gesamtbetriebsrat geredet: "Es war ein sehr gutes Gespräch".

Das Unternehmen befindet sich in einer Übergangsphase: Das Werk Bochum wird 2015 geschlossen, ein Teil der Benrather Belegschaft wird nach Krefeld verlegt. Outokumpu Nirosta plant gerade ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum am Standort Krefeld für 20 Millionen Euro, das in zwei Jahren in Betrieb gehen soll.

Bis 2016 investiert die finnische Firma zur Optimierung der Produktion rund 108 Millionen in das Krefelder Kaltwalzwerk. Dr. Picht betont, dass die Werksschließung ablaufen werde, ohne Mitarbeiter in die Arbeitslosigkeit zu entlassen. Die Stahlarbeiter wechselten entweder in andere Betriebe, etwa zu Thyssen-Krupp oder gingen in Altersteilzeit.

Die europäische Edelstahlindustrie steht vor großen Herausforderungen: Die Chinesen drängen mit Billig-Stahl auf die Märkte. Die Outokumpu-Kunden zum Beispiel in der Haushaltsgeräte-Sparte haben in immer schnelleren Intervallen neue Produkt-Wünsche. Ebenso ändern sich die bestellten Mengen ständig. "Früher gab es Frühjahrs- und Weihnachtsgeschäft, heute ist der Markt viel dynamischer".

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Auch die Produktzyklen, etwa in der Autoindustrie seien heutzutage viel schneller - worauf der Stahlerzeuger sich einstellen müsse. Und dann gelte es auch noch die Lieferkette vom schwedischen Erz bis zum Versand des fertigen Produkts zum Kunden optimal anzupassen und jederzeit auf Bedarfsänderungen reagieren zu können.

Dr. Picht hat einen der anspruchsvollsten Jobs übernommen, die Krefeld zu bieten hat.

(StadtSpiegel)