1. Krefeld

Blumen für besseres Wasser

Blumen für besseres Wasser

Gülle ist ein hochklassiger, natürlicher Dünger. Doch sie enthält auch Nitrat, das ins Grundwasser sickert. Das führte jahrelang zu Ärger zwischen Wasserwerken und Landwirten. In Krefeld sind diese Zeiten vorbei.

Hier setzt man auf Kooperation - mit guten Ergebnissen.

36.000 Kubikmeter Trinkwasser fördern die SWK Aqua jeden Tag: Genug, um das Sportbecken des Bockumer Bades mehr als 15 Mal neu aufzufüllen. Gewonnen wird das kühle Nass aus Grundwasser, das durch versickernden Regen immer wieder nachgefüllt wird. Fällt der Niederschlag allerdings auf intensiv mit Gülle gedüngte Felder, wird u.a. Nitrat ins Grundwasser gespült. Doch mehr als 50 Milligramm des Salzes darf Trinkwasser pro Liter nicht enthalten.

Krefeld löst das Problem seit einigen Jahren durch eine vorbildliche Kooperation zwischen praktisch allen Landwirten und SWK Aqua.

So wurde etwa vereinbart, dass die Landwirte auf eine intensive Düngung verzichten und die Wasserqualität in ihrem Boden konstant kontrollieren lassen. Im Gegenzug erhalten sie eine Entschädigung von insgesamt 250.000 Euro. „Wir haben großen Nutzen davon, wenn weniger gedüngt wird“, sagt SWK-Aqua-Geschäftsführer Michael Rögele. Die Möglichkeit, Nitrat aus dem Wasser zu entfernen, gebe es in Krefeld nämlich nicht.

Die Landwirte setzen auch spezielle Pflanzen ein, die Nährstoffe binden - und lassen Areale ganz unbebaut - als sogenannte Blühstreifen. „Auf diesen Flächen kommen weder Dünge- noch Pflanzenschutzmittel zur Anwendung. Außerdem werden diese Flächen erst nach einem bestimmten Zeitpunkt gemäht, um die Insektenvielfalt und Kleintiere zu schützen“, sagt Landwirt Thomas Vennekel aus Hüls.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)