1. Krefeld

Blick ins tiefe Chempark-Becken

Blick ins tiefe Chempark-Becken

Gut 40 Jahre lang hat niemand ein 50 Meter langes Filterbecken unter dem Chempark betreten. Nun wird es saniert. Die Presse durfte hinuntersteigen.

Durch ein 80 Zentimeter breites Loch geht es in die Tiefe. Hier zu stehen, wäre normalerweise tödlich: Täglich rauschen im zehn Meter tiefen Filterbecken unter dem Chempark rund 120.000 Kubikmeter Wasser durch einen Berg von 1400 Kubikmetern Kies. Das aus dem Rhein gesaugte Wasser wird in mehreren Schritten von Schwebstoffen befreit und den Chemiepark-Firmen zur Verfügung gestellt. Die Industrie braucht keine Trinkwasser-Qualität, wie sie die SWK den Krefeler liefert, hat dafür aber umso mehr „Durst“.

Doch nun ist der Kiesberg verschwunden - das Betonbecken von der Größe eines Atombunkers ist trocken. Acht solcher Becken sollen nun Stück für Stück saniert werden. Kostenpunkt insgesamt: Vier Millionen Euro. Das Flusswasserwerk befindet sich übrigens genau hinter dem großen „Chempark“-Schriftzug an der Uerdinger Rheinfront.

Das Filterbecken stammt aus den 1970er Jahren. Seitdem war es fast durchgehend in Betrieb. Beim Bau wurde auch an ein Selbstreinigungssystem gedacht: Ein raffinierte Netzwerk aus Frischluft-Düsen ermöglicht es, die Kiesmassen von unten regelrecht durchzuspülen. Sie werden so von den abgelagerten Schwebstoffen wieder befreit. Erst mit der Sanierung wird der damals eingelagerte Kies jetzt erneuert.

Im Chempark sind jeweils mehrere Becken übereinander angeordnet: Die Sedimentationsbecken, wo sich Schmutz ablagert, die Kiesfilter und die Speicherbecken für das gereinigte Wasser. „Auf diese Weise erfolgt der Wasserfluss von der Verteilrinne über die einzelnen Filterstufen bis in den Speicher allein mit Hilfe der Schwerkraft. Wir erreichen damit eine hohe Energieeffizienz“, erläutert Stephan Wenders, Betriebsleiter des Flusswasserwerks.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)