1. Krefeld

Asyl: Theater greift Aktualität auf

Asyl: Theater greift Aktualität auf

Mit gleich zwei Großveranstaltungen, eigens konzipiert für Krefeld, widmet sich das Stadttheater dem Thema Flüchtlinge.

Flüchtlinge und Einheimische - kein Thema bewegt die Bürger derzeit stärker als die Asylfrage; mit all ihren positiven wie negativen Begleiterscheinungen.

Das Krefelder Stadttheater mischt sich ganz aktuell in die Tagesfragen ein und wartet diese Woche mit zwei Veranstaltungen auf, die eigens für die Seidenstadt konzipiert wurden:

Am Samstag, 28. Mai, feiert um 19.30 Uhr auf der großen Bühne das Stück „Kein schöner Land“ Uraufführung. Die Autoren Lothar Kittstein und Hüseyin Michael Cirpci hatten dazu viele Asylbewerber und andere Beteiligte interviewt und aus den Antworten eine Geschichte für das Krefelder Theater entwickelt. „Bei den Proben haben wir noch manches geändert“, verweist Schauspieldirektor Matthias Gehrt auf den Prozesscharakter des Projektes hin. Dieser ergab sich allein schon aus dem Umstand, dass seit Beginn der Vorarbeiten bis zum heutigen Tag die Flüchtlingsproblematik Wandlungen unterworfen war; man denke nur an die Veränderungen der Flucht- „Routen“ vom Mittelmeer zur „Balkanroute“.

Für die Hauptrolle in dem selbst konzipierten Stück hat Matthias Gehrt einen alten Bekannten aus Nigeria engagiert: den Schauspieler Jubril Sulaimon, der seit 25 Jahren in Deutschland lebt. Er spielt einen Asylbewerber, der in die Probe eines heimischen Chores platzt und mitsingen möchte. „Die Geschichte ist musikalisch inspiriert und voller Humor“, verspricht Gehrt, „man darf auch lachen.“ Theater-Generalintendant Michael Grosse spielt übrigens selber auch mit. Er darf als Hausmeister des Probenraumes einen „Ablehnungsausraster“ austoben.

Rockkonzert

auf Theaterbühne

Ganz anders das große Musikfestival, das Schauspieler Cornelius Gebert („Orestie“) am morgigen Fronleichnamtag, 26. Mai, im Stadttheater organisiert: Der Titel „Welcome Now Festival“ gibt schon die politische Aussage wider. Vier bekannte Bands spielen ab 17.30 Uhr auf: Die „Fog Foggers“ kombinieren Blues und Rock; Patrick Richardt spielt mit seiner Band melancholische Songs; das Horst Hansen Trio jazzt mit Humor und die Formation „toi et moi“ entführt mit Akkordeon und Mandoline in französische Klangwelten. „Es kommen ganz unterschiedliche Stilrichtungen zu Gehör“, unterstreicht Gebert. Überdies tritt der Flüchtlingschor auf. Ein Poetry Slam rundet das lockere Angebot ab. Eintritt: 15 Euro (ermäßigt 10 Euro).

(StadtSpiegel)