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„Wir sind offen für Gespräche mit allen“

„Wir sind offen für Gespräche mit allen“

Die Krefelder SPD-Ratsfraktion hat Benedikt Winzen einstimmig zum neuen Chef gewählt. Als Nachfolger des verstorbenen Uli Hahnen tritt er in große Fußstapfen.

Uli Hahnen war ein Arbeitstier mit enormem Detailwissen: Landtagsabgeordneter, Krefelder Fraktionschef, Vorsitzender im Finanzausschuss des Ratzes und im Aufsichtsrat der SWK, um nur die wichtigsten Ämter zu nennen.

Das alles könnte ein einziger Nachfolger kaum ad hoc bewältigen. „Wir werden die Last auf mehrere Schultern verteilen“, sagt Benedikt Winzen im Gespräch mit dem Stadt Spiegel und verweist auf die „gute Gesamtaufstellung der Fraktion“ mit ausgewiesenen Experten wie etwa Jürgen Hengst und Doris Nottebohm. Die SPD stellt seit der Kommunalwahl alle Krefelder Bezirksvorsteher. Am 13. Februar wollen die Sozialdemokraten bei einer Klausurtagung über Personalfragen beraten, auch der Chefposten bei der SWK soll zur Sprache kommen.

Winzen (30, verheiratet, Wirtschaftswissenschaftler, Vater einer kleinen Tochter) macht klar, dass er in der Fraktion auf offene Diskussionen setzt. Er traut sich auch die Durchsetzungsstärke zu, die 20 Mitglieder starke Fraktion zu führen (die Einstimmigkeit seiner Wahl sieht er als gutes Vorzeichen). Winzens Erfahrungen als Juso-Chef und stellvertretender Fraktionsvorsitzender sollen sich nun bezahlt machen.

Und sein Verhältnis zu den anderen Parteien? „Wir sind offen für Gespräche mit allen. Wir wollen Anträge mit stabilen Mehrheiten verabschieden. Mit Herrn Reuters komme ich gut aus“, sagt Winzen mit Hinweis auf den Krefelder CDU-Fraktionschef. Die SPD hat alleine, und auch mit den grünen nicht die absolute Mehrheit im Rat - es ist immer ein Partner nötig. Den Haushalt habe man gemeinsam mit CDU und Grünen verabschiedet - das Gesprächsklima mit den anderen Perteien sei gut. Man wolle ja letztlich dasselbe: Den Haushaltsausgleich im Jahr 2020.

Eins ist dem Nachwuchspolitiker wichtig: Eine politische Diskussion könne noch so hart sein - bei allen Meinungsunterschieden dürfe es keine persönlichen Angriffe geben.

(StadtSpiegel)