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Krefeld: „Krefeld braucht einen Fachmann“

Krefeld : „Krefeld braucht einen Fachmann“

Der Extra-Tipp sprach mit CDU-Oberbürgermeisterkandidat Peter Vermeulen über dessen Heimat Krefeld, seinen Lieblingsort sowie das Verhältnis zu SPD-Kontrahent Meyer.

Eigentlich hat Peter Vermeulen derzeit ja Urlaub. Der Job als Beigeordneter der Stadt Mülheim und der parallel stattfindende Wahlkampf lassen sich nicht unter einen Hut bringen. Und dennoch hetzt der 57-Jährige aktuell von Termin zu Termin. "Schon als Kandidat wirst du darauf vorbereitet, was dich als Oberbürgermeister erwartet. Du musst sieben Tage pro Woche 24 Stunden in Bereitschaft sein", sagt der Familienvater, dessen drei Kinder es "toll finden, was ich mache".

"Meine Frau fragt mich hingegen gelegentlich, wieso ich mir das antue", berichtet der CDU-Kandidat ganz offen. Als Beigeordneter in Mülheim konnte er noch unerkannt durch seine Heimat Krefeld schlendern. "Dies hat sich nun verändert, der Weg zum Bäcker kann schon einmal 90 statt 30 Minuten dauern", sagt Vermeulen mit breitem Grinsen im Gesicht und ergänzt: "Das macht allerdings richtig viel Spaß, neue, interessante Leute kennenzulernen und zu treffen." Heute trifft er den Extra-Tipp auf eine Tasse Kaffee in der Krefelder Innenstadt. In ganz ungezwungener Atmosphäre plaudert er darüber, dass er als Jugendlicher ein "Revoluzzer mit grüner Überzeugung und langen Haaren" gewesen sei - sehr zum Ärger seines Vaters.

Früh sei ihm allerdings klar gewesen, dass "mir meine Wurzeln sehr wichtig sind". Und so ließ er sich auch nicht in die Ferne locken, als einer seiner besten Freunde entschied, für zwei Jahre ins Ausland zu gehen. "Das war nichts für mich", sagt Vermeulen, der es vorzog, in Krefeld zu bleiben.

Auf die Frage, wie er den Krefelder charakterisieren würde, sagt er augenzwinkernd: "Am Niederrhein gilt der Krefelder als hochnäsig und arrogant, in Düsseldorf als provinziell und in Krefeld selbst versteht niemand, wie man die Krefelder anders als liebenswürdig sehen kann."

Der dreifache Familienvater Vermeulen wohnt mit seiner Frau im Musikerviertel. "Unser Haus ist meine Rückzugsoase, der Garten ein idyllisches Plätzchen", sagt der 57-Jährige, der eine besondere Beziehung zum Wasser hat. "Nur dort finde ich wirkliche Ruhe." Und so zieht es ihn immer wieder an das Uerdinger Rheinufer, wo er schon als Schüler seine Freistunden verbrachte. "Das ist in Krefeld mein absoluter Lieblingsort."

Ausspannen kann Peter Vermeulen jedoch auch, wenn er mit Dackel Amelie im Kaiserpark oder Stadtwald spazieren geht. Der passionierte Fußballer, der in dieser Woche noch mit den Alten Herren aus Bockum kickte, kocht gerne selbst. Ob er dafür geschaffen ist, kann nicht eindeutig beantwortet werden. "Meine Familie sagt nein, ich sage ja." Seine Leibspeise ist übrigens ein "Reis-Mais-Erbsen-Gericht".

Talent für Sanierung

Auf die Frage, warum er der bessere Oberbürgermeister für Krefeld sei, sagt er voller Überzeugung: "Krefeld braucht einen Fachmann an der Spitze. Und ich bin der einzige Kandidat, der sich nicht als Politiker bewirbt, sondern als Fachmann." Er verfüge über das "nachgewiesene Talent, Haushalte zu sanieren". Sein Wahlkampfslogan ("Ich mach das") "passt perfekt zu mir". Nach der Wahl möchte er gleich für "frischen Wind" im Rathaus sorgen.

Vermeulen drückt sich nicht davor, zu sagen, dass ihn wenig mit seinem politischen Kontrahenten, dem SPD-Kandidaten Frank Meyer, verbindet: "Er ist kein Mensch, mit dem ich warm werden könnte, es funktioniert einfach nicht mit uns." In den entscheidenden Sachfragen unterscheide die beiden indes wenig.

Der CDU-Mann schätzt Krefeld für seine "Übersichtlichkeit, die Eigenheiten der Stadtteile, die Unterschiedlichkeit der städtebaulichen Areale, das ausgeprägtes Grün-Netz und natürlich die rheinische Art". Hier ziehe ihn nichts weg, betont er. Und wenn er sich doch irgendwo anders niederlassen müsste? "Dann wäre es irgendwo am Wasser." Na klar, wo auch sonst...

(City Anzeigenblatt Krefeld II)